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Kumdo Bongookgumbup



 

Eine kurze Geschichte des Kumdo

„Der Weg des Schwertes"

 

Die Schwertkunst in Korea entwickelte sich aus einem bis zur dreitausend Jahre zurückliegenden Bronze – Zeit reichenden Kampfkunst – Erbe. Archäologische Aufzeichnungen zeigen, dass das Schwert und seine Kunst ein Teil des antiken koreanischen Lebens war. Es wurde zur Verteidigung des Territoriums, das seinerzeit von der Mandschurei bis zur koreanischen Halbinsel reichte und auch frühe Siedlungen auf der japanischen Hauptinsel beinhaltete, benutzt.

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Vor etwa zweitausend Jahren, zur Zeit der frühen „Drei Königreiche" – Epoche, wurde die einzigartige Schwerttechnik „bongookgumbup", oder „Heimat – Schwert", von Kriegern der Shilla entwickelt. Die Krieger dieser Dynastie nannten sich Hwa Rang, was übersetzt „Blühende (weisse) Ritter" bedeutet. Sie wurden unter anderem in Schwertkampf, Bogenschiessen und Messerkampf ebenso wie in Akupunktur, Hypnose und Heilkunst-Praktiken ausgebildet. Die Epoche der Drei Königreiche kennzeichnet einen Zeitraum, in dem sich Koguryo, Paekche und Shilla (die drei Königreiche) untereinander und mit der chinesischen Han – Dynastie um die Kontrolle in Ostasien stritten (s. auch Korea). Krieger in dieser und der folgenden, vereinigten Shilla, Palhae und Koryo Dynastie, Epoche waren bekannt dafür, ihr tägliches Leben nach strenger Disziplin und Moral zu leben. Der Moral – Codex war für alle Krieger streng, aber die Disziplin war für solche, die die Ehre vor allem anderen schätzten, noch strenger. Der Ehrenkodex verpflichtete die Krieger zu Gerechtigkeit, Tugend, Loyalität und Mut vor, sowie den Körper und den Geist harmonisch zu entwickeln.

 

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In der Palhae und Koryo Dynastie vom 7. Bis zum 15. Jahrhundert lassen sich viele gute Beispiele für die Krieger – Kultur finden. Im Besonderen wurde die Palhae Dynastie von der ehemaligen Koguryo Krieger – Kaste gegründet, nachdem Koguryo 668 n.Chr. fiel. Mit Hilfe der Schwertkunst und der Disziplin seiner Krieger war Palhae zum Höehepunkt seiner Macht in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts imstande, sein Territorium von den Flüssen Sungari und Armur in der nördlichen Mandschurei bis zu den nordwestlichen Provinzen des modernen Korea auszuweiten.

 

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Ungefähr 500 Jahre nach dem Fall der Vereinigten Shilla und Palhae, nach dem Fall der Koryo Dynastie, zu Beginn der Choson Dynastie im 15. Jahrhundert änderten sich die politischen und ideologischen Grundlagen dramatisch. Durch diese Änderungen wurde die Krieger – Kaste und ihre Machtbasis unter den privaten Kriegern eliminiert. Daher wurde die Kunst des Schwertes nach und nach auf das staatliche Militär begrenzt, das vom Ansehen her unterhalb der Gelehrten rangierte. Bis zum Ende der Choson Dynastie wurde die Kunst grösstenteils von Einzelpersonen innerhalb des Militärs praktiziert und gelehrt. Diese verfeinerten und entwickelten die Kunst unter dem Namen „Ghichuck – Gum" weiter.

 

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1896, während der „Zeit der Modernisierung", wurde die Kunst des Schwertes, bekannt als „Ghihuck Gum", als obligatorische Trainingsvoraussetzung für die neu gegründete Polizei – Akademie ausgewählt. Von da an wurde Kumdo, die moderne Verschmelzung der „Kunst des Schwertes" und des „Weges des Rechtschaffenheit" der taoistischen Philosophie, von einigen als Sport und von anderen als Charakterfestigung und spirituelle Verfeinerung praktiziert.

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Seit dem frühen 20. Jahrhundert wird im Kumdo eine Übungswaffe aus Bambus und eine leichtgewichtige Rüstung, die in Japan entwickelt wurde, benutzt. Diese Übungsmethode ersetzte grösstenteils die früheren, gefährlicheren Trainingsmethoden. Trotzdem war die Popularität von Kumdo bis Anfang 1960 begrenzt, da erst seitdem die Übungsrüstung aus neuesten Materialien in Serie gefertigt werden kann. Nachdem die benötigte Ausrüstung für Kumdo zu erschwinglichen Preisen erhältlich war, wuchs die Kumdo – Population schnell. Kumdo war nicht länger die Kampfkunst einiger Ausgewählter.

Kumdo ist eine sowohl physisch als auch mental sehr herausfordernde Kampfkunst. Ein Kumdo – Kampf mit einem erfahrenen Gegner ist eine intensive Erfahrung. Für einen Moment, wenn sich die Gegner gegenüber stehen, ist die Konzentration absolut. Das bewusste Denken ist unterdrückt und die Aktionen erfolgen instinktiv. Durch dieses Training entwickelt sich die Macht der Entschlossenheit und Ausdauer unter Stress, die das Leben des Kumdo – Schülers auch ausserhalb der Trainingsräume beeinflusst.

Mit freundlicher Unterstützung des Hwa Rang Institutes
zusammengefasst von
Ingo Horn